Im Wintersemester 2016/17 sind 6.991 Studierende in einem von landesweit gut 200 dualen Studiengängen eingeschrieben. Das ergab die jüngste Erhebung der bayerischen Dachmarke für das duale Studium, hochschule dual. Insgesamt kooperieren die 20 Hochschulen, die mindestens einen dualen Studiengang anbieten, dafür mit über 1.300 Unternehmen, die als Praxispartner oder Ausbildungsbetrieb fungieren. Als die Studierendenzahlen im Jahr 2006 erstmals ausgewertet wurden, gab es in Bayern nur 650 Studierende. In rund zehn Jahren konnte die Zahl also mehr als verzehnfacht werden.
 
Das besondere am dualen Studium in Bayern ist die Studienform. Im Freistaat sind nämlich, im Gegensatz zu allen anderen Bundesländern Deutschlands, die meisten dualen Studienangebote ausbildungsintegrierend. In einem solchen Verbundstudium wird das Studium mit einer Berufsausbildung kombiniert. So erreichst Du nach meistens rund viereinhalb Jahren zwei staatlich anerkannte Abschlüsse. Knapp 5.000 Studierende haben sich für dieses duale Modell entschieden, nur rund 2.000 Studierende absolvieren regelmäßige Praktika bei Ihrem Unternehmen. Unsere Gehaltsstudie zeigt, dass diese Verteilung im Rest der Bundesrepublik genau entgegengesetzt ist: Hier absolvieren nur 22 Prozent der Befragten eine Ausbildung parallel zum Studium, 70,9 Prozent studieren hingegen praxisintegriert.
 
Seit einigen Jahren sind in Bayern die Ingenieurwissenschaften Spitzenreiter unter den dualen Studiengängen. Aktuell sind in diesem Studienfeld 3.215 dual Studierende immatrikuliert. Auf den Plätzen zwei und drei finden sich die Bereiche Sozial- und Gesundheitswesen mit 1.648 Studierenden und die Wirtschaftswissenschaften mit insgesamt 1.197 Studierenden. „Wir sind mit der Entwicklung der dual Studierendenzahlen sehr zufrieden. Zeigt sie doch, dass das duale Studium bei Unternehmen und Studieninteressierten gleichermaßen ankommt. Es wird immer wichtiger, ein sehr gutes akademisches Studium an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften eng mit beruflicher Praxis zu verzahnen, um den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden“, resümiert Prof. Dr. Karl Stoffel, Leiter von hochschule dual.