Duales Studium 4.0 als Weiterbildungsmaßnahme

Ältere Facharbeiter für Zukunft wappnen

Der bildungspolitische Sprecher der SPD, Ernst-Dieter Rossmann, möchte das duale Studium nutzen, um ältere Mitarbeiter für die Industrie 4.0 fit zu machen. Durch solche Fortbildungen sollen sie auf die Digitalisierung in vielen Feldern der Industrie vorbereitet werden. Diese Pläne sind zwar noch nicht konkret, haben aber durchaus viele Fürsprecher und ebenso viel Potenzial.

 

Um ein solches Projekt zu besprechen, war Rossmann Anfang dieser Woche bei der DHBW Stuttgart am Campus Horb zu Besuch. Er hält die Hochschule mit ihren strukturellen Eigenschaften für bestens geeignet, eine solche Weiterbildung in Zukunft zu realisieren. "Im Zuge der Digitalisierung der Produktion unter dem Schlagwort Industrie 4.0 stellt sich natürlich die Frage, wie man die Schichtführer und Meister weiterbildet für die neue Technologie. Da bietet sich natürlich die Struktur der Dualen Hochschulen an, ehe man für solche Fortbildungen wieder neue Akademien gründet.“, erklärt Rossmann die Kontaktaufnahme. Außerdem deutete er bereits an, dass mittelfristig auf Bundesebene die Bereitschaft besteht, für ein solches Vorhaben viel Geld zu investieren.
 
So könnten Fachkräfte in Baden-Württemberg zukünftig einen entsprechenden Studiengang absolvieren, der sie ergänzend zu ihrer täglichen Arbeit im Bereich der Industrie 4.0 weiterbildet. Einen Bachelor-Studiengang in diesem Studienfeld, der sich bislang natürlich noch eher an jüngere Studierende richtet, gibt es bereits. Von Seiten der Hochschule gibt es auch schon positive Signale, dass ein solches Angebot zumindest möglich, wenn auch noch nicht absehbar ist. "Die Kompetenz dafür hätten wir. Allerdings benötigen wir dafür auch Kapazitäten, an denen es noch mangelt. Auch unsere Partnerbetriebe haben noch nicht nach solchen Fortbildungsangeboten nachgefragt.", sagt Hartmuth Diery, Leiter der Hochschule in Horb.
 
Auch wenn Kapazitäten und Nachfrage für ein solches Projekt bislang noch nicht da sind, sind die Einschätzungen der Beteiligten durchweg positiv. "22 Professoren, 180 nebenberufliche Dozenten für 920 Studenten – das ist eine exzellente Ausstattung. Da würde ich schon ein Potenzial sehen, solch ein Angebot entwickeln zu können.", fasst Rossmann zusammen. Auch seine Kollegin, die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken, hält die Hochschulen für den richtigen Ansprechpartner für solche Weiterbildungsmaßnahmen. "Ich sehe dort auch einen Trend zu einer neuen Rolle für die Hochschulen – als mögliches Weiterbildungszentrum für Fachkräfte.", so Esken. Sobald die Nachfrage also akut wird, sollte auch die Schaffung weiterer Kapazitäten nur noch Formsache sein.
 


Tags: DHBW, SPD, Weiterbildung, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Horb, Industrie 4.0, Duales Studium 4.0, Rossmann, bildungspolitischer Sprecher
Quelle: http://www.schwarzwaelder-bote.de/; Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
Autor: Dennis Prumbaum

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