CHE fordert Flexibilität

Hochschulen sollen sich der Gesellschaft anpassen

Der typische Studierende, wie ihn alte Stereotypen zeichnen, existiert in dieser Form nicht mehr. Mehr als 50 Prozent eines jeden Altersjahrgangs in Deutschland beginnen ein Hochschulstudium. In der Sonderpublikation „Wenn Studieren der Normalfall wird“ weist das Centrum für Hochschulentwicklung darauf hin, dass Hochschulen sich diesen veränderten Umständen anpassen müssen. Dazu gehöre auch, dass Angebot dualer Studiengänge weiter auszubauen.

 

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Zahl der Studienanfänger nahezu verdoppelt. Heute studieren in Deutschland 2,6 Millionen Menschen. Und diese Gruppe der Studierenden ist alles andere als homogen: Der Abiturient studiert Vollzeit, der Manager studiert berufsbegleitend und der Auszubildende studiert dual. Diese drei Beispiele zeigen, dass sich das Bild vom Studierenden in den letzten Jahren sehr stark gewandelt hat. Und diese Entwicklung muss sich auch im Angebot und der Struktur der Hochschulen widerspiegeln. So zumindest sieht es der CHE-Geschäftsführer Jörg Dräger. "Die gesellschaftliche Entwicklung hin zu immer mehr Akademikern ist nicht aufzuhalten. Vielmehr muss das Hochschulsystem so weiterentwickelt werden, dass es mit der Zahl und Vielfalt an Studierenden erfolgreich umgehen kann.", erklärt der gebürtige Hesse. Der Streit über den vermeintlichen Akademisierungswahn sei demzufolge hinfällig.
 

Die drei Baustellen

 
Die Publikation des CHE sieht in drei Bereichen akuten Handlungsbedarf: Die meisten Hochschulen betrachten in allererster Linie immer noch den klassischen Studierenden als ihre alleinige Zielgruppe. Die anderen wachsenden Gruppen, wie eben zum Beispiel dual Studierende, werden noch nicht angemessen berücksichtigt. Das Angebot der Hochschulen muss hier erweitert und teilweise auch umstrukturiert werden. Zweitens müssen Anpassungen auf der politischen Ebene vorgenommen werden. Das Bafög berücksichtigt beispielsweise das Teilzeit- und Fortbildungsstudium nicht genug, um den aktuellen Entwicklungen gerecht werden zu können. Zuletzt müssen außerdem auch die Übergänge zwischen theoretischer und praktischer Ausbildung noch flexibler gestaltet werden. "Bei Studienangeboten muss zukünftig stärker die Devise gelten: Jedem das Passende, nicht für alle das Gleiche", fordert der Geschäftsführer des CHE. Im Ausbau dualer Studienangebote sieht Dräger hier großes Potenzial.
 

Wo Du die Publikation findest

 
Die komplette 16-seitige Publikation "Hochschulbildung wird zum Normalfall - Ein gesellschaftlicher Wandel und seine Folgen" findest Du auf der Website des Centrums für Hochschulentwicklung.
 


Tags: duales studium, Entwicklung, berufsbegleitend, dual Studierende, Hochschulen, CHE, Centrum für Hochschulentwicklung, Jörg Dräger, Hochschulbildung, Normalfall, Publikation, Zielgruppe
Quelle: http://www.rp-online.de/; http://www.che.de/
Autor: Dennis Prumbaum

Kommentare

    Dein Kommentar