DEAL-Gespräche gestoppt
Elsevier und HRK verhandeln 2017 weiter
Nachdem die Gespräche zwischen dem Projektteam „DEAL“ der Hochschulrektorenkonferenz und dem Verlag Elsevier bereits seit einem Vierteljahr laufen, sind Sie nun erst mal bis zum Januar 2017 auf Eis gelegt worden. Grund dafür ist laut Stellungnahme des Verlags vor allem, dass ein neues Angebot ein deutlich größeres Inhaltsvolumen umfassen und noch mehr Institutionen berücksichtigen soll.
Hintergrund der Verhandlungen ist, dass erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik eine landesweite Vereinbarung für die Nutzung wissenschaftlicher Literatur getroffen werden soll. Dabei geht es um das gesamte elektronische Zeitschriftenportfolio der großen Verlage; auch mit Springer Nature und Wiley wurden bereits Sondierungsgespräche geführt. Vor allem die Hochschulen erhoffen sich von den Verhandlungen eine Verbesserung ihrer Situation. „In Zeiten zunehmender Digitalisierung ist die Wissenschaft in hohem Maße von einer schnellen, umfassenden und möglichst barrierefreien Literatur- und Informationsversorgung abhängig. Ich bin überzeugt, dass wir jetzt eine große Chance haben, hier gemeinsam deutlich bessere Bedingungen zu erreichen“, sagt HRK-Präsident Prof. Horst Hippler.
Zwar ist es gut möglich, dass ein Zugriff auf wissenschaftliche Artikel, die über Elsevier erschienen sind, ab dem 1.1.2017 vorübergehend nicht möglich sein wird. Viele sehen darin aber auch eine Chance. So könnte der Stillstand in den Verhandlungen und der einstweilige Engpass dazu führen, dass die Hochschulen die Publikationen und wissenschaftlichen Texte zukünftig auf entsprechenden Plattformen im Netz veröffentlichen und somit nicht mehr von den Verlagen abhängig sein werden.
Tags: HRK, Hippler, Publikation, Literatur, Hochschulrektorenkonferenz, DEAL, Elsevier, Verhandlungen, elektronische Zeitschriften, Lizenz, Verlagswesen, Digitalisierung, Zugriff, wissenschaftliche Artikel
Autor: Dennis Prumbaum
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