Eine Brücke zwischen den Bildungssystemen

Handwerk und Hochschulen nähern sich an

Gestern fand auf dem Campus Mönchengladbach der Hochschule Niederrhein eine Veranstaltung zum Thema „Hochschule und Handwerk – Partner oder Konkurrenten“ statt. Die Podiumsdiskussion brachte Vertreter aus dem Handwerk mit denen der Hochschule Niederrhein zusammen, um bestehende Kooperationen im dualen Studium zu festigen und weiterzuentwickeln.

 

Mehr als hundert Gäste waren gekommen, um an der Diskussion teilzunehmen. Gleich zu Beginn gab der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, die Richtung vor. „Lassen Sie uns Brücken zwischen den Bildungssystemen bauen“, appellierte er an das Publikum. In den vergangenen Jahren ist angesichts der rückläufigen Zahlen bei neu aufgenommenen Ausbildungen oft der Begriff „Akademikerschwemme“ gefallen, wenn Vertreter von IHK oder Handwerkskammern zum Status Quo im tertiären Bildungssektor befragt wurden. Der Fakt dass der Boom im dualen Studium den Ausbildungsbetrieben neue Perspektiven bei der Akquise von Schulabgängern gibt, wurde in der öffentlichen Diskussion zugunsten von polarisierenderen Aussagen meist vernachlässigt.
 

Besonders attraktiv ist für das Handwerk auch das triale Studium, wobei es sich dabei natürlich ebenfalls um ein duales Studium handelt. Der Name bezieht sich hier auf die Zahl der Abschlüsse, da die Studierenden neben dem Gesellenbrief und dem Bachelor zum Schluss auch ihren Meister absolvieren. Dies ist an der Hochschule Niederrhein im Studiengang Handwerksmanagement – Betriebswirtschaftslehre möglich, der seit dem Wintersemester 2015/16 angeboten wird. Dabei kommen die Studierenden beruflich aus vielen verschiedenen Branchen. Unter ihnen finden sich Tischler, Maler und Lackierer, Anlagenmechaniker, KFZ-Mechatroniker, Bäcker, Schreiner, Elektroniker, Zahntechniker, Damenmaßschneider und Friseure.
 

„Wir möchten für die Region da sein und benötigen dafür Partner – und haben uns mit diesem Studiengang erstmals auch Partner im Handwerk gesucht.“, erklärt Prodekan Prof. Dr. Harald Schoelen. Das Ziel ist, gemeinsam den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Da 2016 wieder 15.000 Ausbildungsplätze nicht besetzt werden konnten, sollen ausbildungsintegrierte Studiengänge künftig dabei helfen, mehr junge SchulabsolventInnen für das Handwerk zu begeistern.
 


Tags: duales studium, Hochschule Niederrhein, Handwerk, Handwerkskammer, Mönchengladbach, ausbildungsintegrierender Studiengang, Hochschulen, triales Studium, Bestes Bildungssystem, Handwerksmanagement
Quelle: https://www.pressebox.de/; Foto: Dietmar Meinert / pixelio.de
Autor: Dennis Prumbaum

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