Brandenburg und Baden-Württemberg ziehen nach
Duales Studium in Deutschland im Aufwärtstrend
Das Land Brandenburg ist mit aktuell nur vier Studiengängen an staatlichen Hochschulen das bundesweite Schlusslicht unter den 16 Ländern, wenn es um das Angebot an dualen Studiengängen geht. Zwei Studien der FH Brandenburg haben aber nun ermittelt, dass die zukünftige Nachfrage von der Seite der Unternehmen stark steigen wird. Mit Hilfe von Interviews, Onlinebefragungen und Auswertungen anderer Studien, konnten folgende Kernthesen verifiziert werden:
1. Die Unternehmen in Brandenburg sehen im dualen Studium als Erstausbildung eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Ausbildungsmöglichkeiten. Von den Unternehmen, die bereits ein duales Studium anbieten, können sich zwei Drittel vorstellen, das Angebot weiter auszubauen. Von den Unternehmen, die noch kein duales Studium anbieten, sind sogar 92 Prozent einer Einführung dieser Ausbildungsform nicht abgeneigt.
2. Das duale Studium eignet sich bestens zur Fachkräftesicherung und gibt eine gute Möglichkeit, fähigen Nachwuchs in Brandenburg zu binden. Für insgesamt 76 Prozent aller Unternehmen ist die Fachkräftegewinnung und -bindung der Hauptgrund, das duale Studium anzubieten.
3. Um die Ausbildungsform in Brandenburg weiter auszubauen sind zusätzliche finanzielle Mittel nötig. Zum einen ist der Aufwand deutlich höher als bei einem herkömmlichen Studium. Zum anderen sind aber auch bei den Unternehmen, die noch kein duales Studium anbieten, Informationsdefizite vorhanden. Beide Probleme könnten mit mehr finanzieller Unterstützung gelöst werden.
Die Befragungen zeigen, dass es mehr duale Studienangebote geben sollte. Es bleibt dennoch abzuwarten, ob das Angebot zukünftig auch entsprechend angepasst wird, oder die Unternehmen ihre Studierenden auch weiterhin außerhalb von Brandenburg ausbilden lassen müssen.
DHBW expandiert
Die Situation an der etablierten Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) ist selbstverständlich eine ganz andere. Hier wird demnächst das Angebot an berufsbegleitenden Studienangeboten deutlich ausgebaut. In Heilbronn soll eine neue Zentrale für duale Masterstudiengänge mit insgesamt 2500 Studienplätzen eingerichtet werden. Die Nachfrage nach weiterbildenden und berufsbegleitenden Aufbaustudiengängen habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen, erklärt Wissenschaftsministerin Theresia Bauer die Entscheidung. Außerdem hat der Ministerrat gestern grünes Licht für eine eigenständige Studienakademie in Heilbronn gegeben. Bisher war dieser Standort offiziell eine Außenstelle der Akademie Mosbach gewesen.
Die Kosten des Ausbaus übernimmt die Dieter Schwarz Stiftung. Die Stiftung, die der Eigentümer unseres Partners Lidl finanziert, stellt auch die Räume im Bildungscampus in Heilbronn zur Verfügung. "Ohne die umfangreiche finanzielle Unterstützung der Stiftung wäre es nicht möglich gewesen, die zukunftsweisenden Vorhaben auf den Weg zu bringen.", stellt Bauer fest.
Tags: duales studium, Lidl, Fachhochschule, DHBW, Master, interview, berufsbegleitend, Mosbach, Studie, Brandenburg, Heilbronn, Online-Befragung, Dieter Schwarz Stiftung, Wissenschaftsministerin, Theresia Bauer
Autor: Dennis Prumbaum
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