Handwerk und Studium ist kein Widerspruch

Lehrlingsmangel anders begegnen

Seit einiger Zeit diskutieren Politiker und Vertreter des Handwerks über den akuten Mangel an Auszubildenden und die gleichzeitig zu hohe Anzahl an Studierenden. Auf der anderen Seite ist der Anspruch der Ausbildungsbetriebe an die Schulabsolventen immer weiter gewachsen. Wieso also nicht die Wünsche beider Seiten – also die der Betriebe und der Absolventen – miteinander verbinden? Das duale Studium bietet viele Möglichkeiten für das Handwerk.

 

Das ausbildungsintegrierende Studium verbindet eine Berufsausbildung mit einem Hochschulstudium. So bekommen beide Seiten was sie wollen: Der Betrieb hat einen Auszubildenden, der eine hohe Schulbildung mitbringt und dem Unternehmen für einen längeren Zeitraum erhalten bleibt. Die Absolventen hingegen haben den perfekten Einstieg in ihre Karriere. Sie schließen Ihren ersten Schritt in die Arbeitswelt mit einer Berufsausbildung und einem Studienabschluss ab. Außerdem haben sie bereits die erste praktische Erfahrung gesammelt und nebenbei sogar schon Geld verdient. Aber auch das praxisintegrierende Studium bringt junge und motivierte Mitarbeiter in die Betriebe. Viele Unternehmen aus dem handwerklichen Bereich haben sich bereits an diesen Trend angepasst – viele weitere werden folgen.
 

Das Angebot an potenziell interessanten Studiengängen ist hier so vielseitig wie das Handwerk selbst. In Kombination mit einem kaufmännischen Studiengang können zum Beispiel die Kooperationspartner der DHBW Stuttgart und die HTW Saarland Ihre jungen Mitarbeiter ausbilden. Die Studiengänge „BWL – Handwerk“ und „Handwerksmanagement“ werden mit Betrieben aus sämtlichen Branchen angeboten und verbinden die handwerkliche Arbeit mit einem betriebswirtschaftlichen Studium.

 
Es gibt aber auch einige duale Studiengänge, die den theoretischen Schwerpunkt nicht auf betriebswirtschaftlichen Sachverhalten haben – sondern auf den handwerklichen Inhalten. Und auch hier ist die Vielfalt so groß, dass es nicht möglich ist, alle Studiengänge in diesem Bereich aufzuzählen: Holz- und Holzwerkstofftechnik, (Kfz-)Mechatronik, Elektrotechnik, Papiertechnik oder Weinbau und Oenologie sind nur einige von vielen dualen Studiengängen, die dem Handwerk langfristig sehr gut tun werden.
 

Vielleicht sollten Bundes- und Landesregierungen sowie Handwerksvertreter sich den neuen Umständen öffnen und sich mit dem Thema duales Studium auseinandersetzen, anstatt mit einer Entweder-Oder-Mentalität die beiden Ausbildungsformen gegenüberzustellen. Schließlich verbindet das duale Studium das Beste aus beiden Welten und bringt viele Vorteile für alle Beteiligten. Die jungen Schulabsolventen haben neben Erfahrungen und praktischen Fähigkeiten eben noch einen akademischen Abschluss, der einen weiteren Aufstieg im Lauf der Karriere ermöglicht und deswegen sehr wichtig ist. Unzählige Studiengänge mit handwerklichem Bezug findet Ihr selbstverständlich in unserer Datenbank.
 


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Quelle: http://www.duales-studium.de ; Foto: blitzmaerker / pixelio.de
Autor: Dennis Prumbaum

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