Mehr duale Studienplätze in der Pflege

Baden-Württemberg fördert Akademisierung

Gesundheitsfachberufe sollen in Baden-Württemberg zukünftig stärker an Hochschulen gelehrt werden. Das Bundesland fördert diese Initiative mit 40 Millionen Euro aus der Landeskasse. So sollen in den nächsten Jahren insgesamt mehr als 600 Studienplätze entstehen. Dies sei nötig, damit Pflegekräfte auch interdisziplinär geschult werden, um dem Trend zu multiprofessionellen Teams in der Gesundheitsversorgung Rechnung zu tragen.

 

Durch die Förderung des Landes sollen insgesamt 635 Studienanfängerplätze in 21 Studiengängen entstehen, davon 70 für Master-Abschlüsse. Im laufenden Semester gab es die ersten 145 Plätze in den Bachelor-Studiengängen "Physiotherapie" in Heidelberg und "Angewandte Gesundheitswissenschaften für Pflege" in Karlsruhe. Bis 2020 stehen für die neu entstehenden Angebote der Universitäten, ehemaligen Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und der Dualen Hochschule insgesamt 40 Millionen Euro bereit.
 
"Die komplexeren medizinischen Fragen der alternden Gesellschaft erfordern eine teilweise akademische Ausbildung bei Pflege-, Physiotherapieberufen sowie im Hebammenwesen", erklärt Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Damit wird der Empfehlung des Wissenschaftsrates entgegengekommen, 10 bis 20 Prozent eines jeden Ausbildungsjahrgangs akademisch auszubilden. "Wir reden also nicht darüber, dass alle Hebammen oder Pfleger ein Hochschulstudium haben sollen.", erläuterte Bauer.
 
Diese Maßnahmen sollen helfen, Gesundheitsberufe durch die Aufwertung attraktiver zu machen, um zukünftig weiter steigendem Bedarf rechtzeitig entgegenzuwirken. Die Absolventen der neuen Studiengänge sollen in multiprofessionellen Teams auch bisher Ärzten zugeordnete Aufgaben übernehmen können. Der Ärztemangel soll durch diese Entlastung ebenfalls eingedämmt werden.
 


Tags: duales studium, Pflege, Krankenpflege, Baden-Württemberg, Gesundheitswesen, Hebammenwesen, Wissenschaftsrat, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Akademisierung, Gesundheitsversorgung
Quelle: http://www.maz-online.de/; Foto: by-sassi / pixelio.de
Autor: Dennis Prumbaum

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