Kulturwissenschaften

Informationen zum Studium im Bereich Kulturwissenschaften

Kulturwissenschaften

Das Studium der Kulturwissenschaften gehört zu den schillerndsten des akademischen Betriebs, da dieser junge Bereich ausgesprochen multidisziplinär gestaltet wird und in der Zusammensetzung sehr stark vom jeweiligen Hochschulort abhängig ist. Die gesamte Fülle der möglichen Einzelbereiche, die unter dem Begriff der Kulturwissenschaften im Studium denkbar sind, kann nur von den allergrößten (Fach-) Hochschulen abgedeckt werden. Für das Studium ist daher zumindest eine ungefähre Vorstellung darüber nötig, in welchem Anwendungsbereich, also Berufsfeld, der Studierende später tätig sein möchte. Auch diese Bandbreite ist inzwischen enorm.

Studienfächer und Anforderungen

Für die Kulturwissenschaften kommen alle klassischen, universitären Fächer außer Naturwissenschaften, Medizin und Technik in Frage, die zumeist in ihren wesentlichen Grundaspekten gelehrt werden. Schwerpunkte können bei dem gesamten Spektrum der Geisteswissenschaften ("Orchideenfächer"), bei den Sprachen - auch Kommunikationswissenschaft, Journalismus, "Creative Writing", bei Bereichen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, in juristischen Aspekten und auch bei pädagogischen Fächern gesetzt werden. Selbst Theologie und Religionswissenschaften sowie eine Ausbildung an Musikhochschulen sind denkbar. Man könnte sagen, dass hinter dem Begriff Kulturwissenschaften das faustische Prinzip im Studium steckt bzw. das altmodische "Studium generale".

Als Grundvoraussetzung für das Studium der Kulturwissenschaften ist natürlich das Abitur oder ein vergleichbarer Abschluss günstig. Im Einzelfall hängt die Zulassung zum Studium ohne Abitur von der jeweiligen Hochschule ab. So können Befähigungsprüfungen verlangt werden, die wieder von den jeweiligen Studienplänen abhängig sind. Es gibt bisher keine einheitliche, verbindliche Definition. Nach wie vor fehlt immer noch die Ausformulierung als Forschungs- und Wissenschaftsdisziplin. Ein Problembereich liegt auch darin begründet, dass andere interdisziplinäre Forschungsrichtungen, wie die aus dem Feminismus entstandenen und teilweise umstrittenen "Gender Studies" (Geschlechterforschung), einbezogen werden können.
An Hochschulen werden studienbegleitende Praktika verlangt, an Fachhochschulen zusätzlich Vorpraktika. Auslandsaufenthalte wirken sich sowohl praktisch als auch theoretisch positiv aus. Zunehmend wird eine Bereitschaft erwartet, Teile des Studiums im Ausland zu absolvieren. Die typische Studiendauer beträgt 8 Semester mit Studienabschlüssen Diplom oder Master (nur Hochschulen). Bei einem Abschluss mit dem Bachelor, dem aber besser ein Master folgen sollte, kann die Studiendauer auf 6 Semester verkürzt werden. Studienwillige sollten sich besonders intensiv vor Beginn des Studiums bei den in Frage kommenden (Fach-) Hochschulen über Aufnahme, Inhalte und Abschluss informieren.

Perspektiven und Jobaussichten nach dem Studium

Die Europäisierung und Internationalisierung unserer Welt öffnet Absolventen der Kulturwissenschaften ein riesiges, wenn auch unübersichtliches Arbeitsfeld mit zunehmenden Berufschancen, die aber selten zu steilen Karrieren führen. Echte Leitungspositionen erreicht man als "Schmalspurwissenschaftler" nur im Ausnahmefall.
Arbeitsmöglichkeiten nach dem Studium der Kulturwissenschaften findet man sowohl als Angestellter als auch freiberuflich. Typische Tätigkeitsfelder sind Kultur- und Event-Management, Museumspädagogik, Journalismus (mit Zusatzausbildung bei Printmedien, Rundfunk und TV, neue Medien), Tourismus und (multikulturelle) Sozialarbeit. Im Kulturmanagement sind vor allem Organisatoren von Festen und Festivals sowie Ausstellungsmacher angesprochen.
Die Veränderungen unserer Wirtschaftswelt brauchen das Studium der Kulturwissenschaften für Reaktionen auf die verstärkte überregionale und internationale Orientierung von Firmen und Verbänden sowie multikulturelle Erscheinungen. Tätigkeiten gibt es daher bei Werbung, Marketing, innerbetrieblicher Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Handelsbeziehungen.

Da es nach dem Studium der Kulturwissenschaften auch kein geschlossenes Berufsbild gibt, sind viele Tätigkeiten solitär besetzt. Eine Anstellung oder ein Auftrag hängt vielfach damit zusammen, dass die Person, die Aufgabe und die Auftraggeberschaft zusammen passen. Standardbewerbungen im Rundschlagverfahren werden kaum zu Erfolgen führen. Dauerhafte Beschäftigungen werden seltener vorkommen. Durch "Lifetime Learning" erhalten Absolventen der Kulturwissenschaften aber auch Chancen für ein abwechslungsreiches Berufsleben.

Hochschulen, die diesen Studiengang anbieten

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