Medizintechnik

Technisches Gesundheitswesen, Medizintechnik

Neben Medikamenten und Heilmitteln sind es im medizinischen Bereich vor allem moderne Geräte und Apparate, die bei der Diagnose von Krankheiten und ihrer Heilung helfen. Dieser Bereich der modernen Medizin nennt sich Medizintechnik, da hier Fähigkeiten aus den Ingenieurswissenschaften benötigt werden, um entsprechende Apparaturen bauen und für die alltäglichen Arbeiten eines Mediziners optimieren zu können. Nach einem Studium der Medizintechnik kann jeder Hochschulabgänger zum medizinischen Fortschritt beitragen, indem er bei der Konzeption und Gestaltung von modernen, medizinischen Geräten hilft. Auch über Jahrzehnte etablierte Behandlungsmethoden oder Diagnoseverfahren können auf diese Weise ersetzt werden, um eine schnelleren Einblick in den Gesundheitszustand eines Patienten zu erhalten.

In allen Fachgebieten der Medizin spielen technische Geräte eine Rolle, wobei Apparate für Ultraschall- oder Röntgenuntersuchungen die bekanntesten sind. Nach einem Studium der Medizintechnik wird es möglich, mit einem Team aus Fachleuten an der Weiterentwicklung derartiger Geräte zu arbeiten und diese in Nutzen und Bedienung zu verbessern. Eine Rolle spielt hierbei beispielsweise, wie ein Produkt der Medizintechnik möglichst präzise und sichere Ergebnisse liefern kann, dem Patienten bei der Untersuchung möglichst wenig Schmerzen bereitet oder - wie bei der Röntgenuntersuchung - keine dauerhafte Schädigung mit sich bringt. Im Studium werden all diese Themen von verschiedenen Perspektiven aus betrachtet, um so gleichsam einen technischen wie medizinischen Einblick für den Studenten zu gewährleisten.

Auch wenn grundlegende, medizinische Kenntnisse im Studium der Medizintechnik vermittelt werden, handelt es sich um einen Ingenieursstudiengang, der größtenteils eine technische Komponente besitzt. Um Medizintechnik studieren zu wollen, sollte daher für das Studium ein grundlegendes Interesse an Technik und Maschinen aller Art mitgebracht werden. Viele Fachkräfte im technischen Gesundheitswesen haben ihr Studium in einem klassischen Ingenieursbereich begonnen und erst während des Studiums ihre Vorlieben für die Medizintechnik entdeckt. Wer hingegen nach der Schulzeit weiß, dass ein medizinischer Beruf die richtige Wahl ist, der auch eine große, technische Komponente besitzen sollte, kann getrost ein Studium in der Medizintechnik beginnen.

Wer das Studium der Medizintechnik erfolgreich beendet hat, ist eine Fachkraft im Ingenieursbereich und somit für unzählige Betriebe eine begehrenswerte Arbeitskraft. Ein Großteil der Absolventen findet nach seinem Studium Arbeit in Unternehmen der freien Wirtschaft, der mit der Fertigung von technischen Geräten für Krankenhäuser und Arztpraxen befasst ist. Oftmals in leitender Position, übernimmt ein Absolvent der Medizintechnik die Betreuung einzelner Projekte und wird so zum Ansprechpartner für einen bestimmten, medizinischen Bereich oder einen Gerätepark, den er betreut und zu dessen technischer Optimierung er beiträgt.

Außerhalb von Industrieunternehmen, die mit der direkten Umsetzung des Ingenieurwissens in moderne Apparate befasst sind, bietet auch die Forschung der Medizintechnik interessante Arbeitsplätze. Diese findet sowohl in Hochschulen wie privaten Forschungseinrichtungen statt und bemüht sich, Grundlagen von Techniken und Behandlungsweisen zu schaffen und so die technische Umsetzung für Ingenieure zu erleichtern. Wer neben seinen technischen Fähigkeiten auch ein betriebswirtschaftliches Interesse besitzt, kommt schließlich im Vertrieb von Unternehmen der Medizintechnik unter. Mit einem umfassenden Sachverstand ausgestattet, fällt der Verkauf und die Beratung von Kunden besonders leicht und sichert einen größeren Unternehmenserfolg zu. Letztlich ist auch eine Lehrtätigkeit an Hochschulen im Bereich Medizintechnik eine Alternative nach dem Studium.