Die duales-studium.de Gehaltsstudie
Auswertung der Studie, Teil 1: Ein Überblick
Die Informationslage war löchrig und undurchschaubar. Zukünftig dual Studierende wussten erst, wie viel sie verdienen werden, als der Vertrag schon unterschriftsreif vor ihnen lag. Deswegen haben wir vor etwa drei Wochen die Gehaltsstudie gestartet. Die Ergebnisse präsentieren wir nun hier exklusiv, heute für die dual Studierenden in Ihrer Gesamtheit, in naher Zukunft dann ganz speziell für die einzelnen Studiengänge. Ein riesiges „Danke“ an mehr als 2.000 Teilnehmer, ein freundliches „gern geschehen“ an alle Leser.
Die Studierenden
Zuerst also heute die Frage: Wer ist überhaupt der dual Studierende? Bei welchen Unternehmen ist er angestellt? Und in welchem Bundesland gibt es die meisten von Ihnen? Zuerst stellen wir die Frage nach dem Geschlecht.
Die Antwort darauf zeigt, dass die meisten (68,7 %) dual Studierenden noch immer männlich sind. Nur 31,3 Prozent der Befragten sind weiblich. Dies ist vor allem auf die niedrigere Anzahl an Frauen in technischen Berufen zurückzuführen. Noch immer machen die technischen und kaufmännischen Studiengänge einen Großteil aller dualen Studiengänge aus. Im Studiengang Betriebswirtschaftslehre sind duale Studentinnen mittlerweile zwar sehr oft anzutreffen; so waren von den 715 weiblichen Teilnehmern der Studie 55 Prozent im Studiengang BWL eingeschrieben. Aber auch wenn in den betriebswirtschaftlichen Bereichen die Zahl der Studentinnen immer größer wird, so sind doch beispielsweise im Sektor Wirtschaftsinformatik von 389 dual Studierenden nur 67 Frauen. Ähnliches gilt für die Studiengänge Maschinenbau oder Elektronik / Elektrotechnik. Hier ist der Anteil an männlichen Studierenden noch immer sehr hoch.
Als nächstes fragten wir nach dem Schulabschluss.
Die Werte zeigen, dass die allermeisten dual Studierenden ein allgemeines Abitur absolviert haben. Sie zeigen aber auch, dass der Zugang zum Studium auch mit anderen Abschlüssen möglich ist. Ein allgemeines Abitur ist also hilfreich wenn man dual studieren möchte, aber nicht unabdingbar.
Die Hochschulen
Die nächste Frage, die wir gestellt haben, ist die nach dem Bundesland in dem die Hochschule beheimatet ist. Hier bestätigt sich im Prinzip, was vielen „Insidern“ des dualen Studiums schon klar war: Die meisten dual Studierenden gibt es in dem Land der Dualen Hochschulen, in Baden-Württemberg. Knapp 34 Prozent aller Befragten studieren an einer Einrichtung der DHBW. Diese Spitzenstellung deutschlandweit bestätigt sich, wenn man die Zahlen der anderen Bundesländer betrachtet: Selbst wenn man die Werte der Zweit-, Dritt- und Viertplatzierten Bundesländer (NRW, Niedersachsen und Bayern) addiert liegt die Anzahl noch immer unter dem Wert Baden-Württembergs. Somit sind sie der absolute Spitzenreiter, wenn es darum geht, dualen Studierenden ein zu Hause zu geben.
Ein weiteres offenes Geheimnis des dualen Studiums ist die Frage nach der Studienform. Viele verbinden mit dem dualen Studium grundsätzlich die Kopplung eines Studiums mit einer Ausbldung, im Sinne eines ausbildungsintegrierenden Studiums. Mehr als Drei Viertel aller dual Studierender aber absolvieren einen praxisintegrierenden Studiengang. Dieser verbindet die theoretischen Inhalte mit Praxisphasen in einem oder mehreren Unternehmen, die als Praktikum organisiert sind. Nur knapp 17 Prozent der Studienteilnehmer haben tatsächlich nach ihrem Abschluss eine staatlich geprüfte Berufsausbildung hinter sich. Etwas mehr als fünf Prozent der Befragten gaben an, ein sogenanntes berufsbegleitendes Masterstudium zu absolvieren. Diese Studierenden haben meist schon vor der Immatrikulation in Ihrem Betrieb gearbeitet und werden auf diesem Weg zu Führungskräften ausgebildet. Sie verdienen auch deutlich mehr als ihre Kommilitonen aus den Bachelor-Studiengängen.
Die Unternehmen
Natürlich wollten wir auch etwas über die Unternehmen erfahren, die mit dual Studierenden zusammen arbeiten. Zum einen war für uns interessant, wie groß die jeweiligen Firmen sind, zum anderen war es spannend zu wissen, in welchen Branchen sie tätig sind. Die Ergebnisse zur Größe der Unternehmen sind dabei recht deutlich. Fast 43 Prozent aller dual Studierender arbeiten in einem großen Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern. Die anderen Werte beschreiben die Tendenz, die klar zu erkennen ist: Die Bereitschaft, dual Studierende einzustellen ist bei großen Unternehmen stärker als bei kleinen Firmen. Hier wird die Entwicklung der nächsten Jahre interessant zu beobachten sein. Schließlich können auch kleine Unternehmen vom dualen Studium profitieren.
Die Verteilung der Branchen ist relativ gleichmäßig, allerdings lassen sich nichts desto trotz durchaus Vorreiter ausmachen. Dies sind vor allem Betriebe, die ihr Kerngeschäft in einem technischen Segment haben. So vereinen die drei größten Branchen in der Studie (IT, Maschinen/Anlagen/Werkzeuge und Automobil) insgesamt über ein Drittel aller dual Studierender in sich.
Das Gehalt
Das Gehalt, sortiert nach der Studienform, zeigt eine deutlich verbesserte Vergütung unter den berufsbegleitenden Studierenden. Dies war auch zu erwarten, da diese Studierenden schon vor dem Studium im Unternehmen beschäftigt waren. Dementsprechend werden sie im Schnitt auch deutlich besser vergütet als Bachelor-Studenten. Zwischen einem ausbildungsintegriertem und einem praxisintegriertem Studiengang hingegen gibt es kaum nennenswerte Unterschiede in der Bezahlung.
So gehts weiter - Die Detailanalysen
Das ist er also, der dual Studierende. Die allgemeine Aussagen zum Gehalt aller Studierender sind zwar interessant, aber noch nicht besonders aufschlussreich. Das liegt daran, dass das Gehalt von verschiedenen Faktoren (Studiengang, Bundesland, Branche des Unternehmens, etc. )abhängig ist. Deshalb wollen wir alle Studiengänge einzeln beleuchten, um auch wirklich Ergebnisse zu bekommen, die eine Aussage darüber treffen, wer wo wie viel verdient. Starten werden wir dann nächste Woche mit dem Studiengang Betriebswirtschaftslehre.
Die Auswertungen zu den spezifischen Studiengängen werden wir Euch nacheinander in den nächsten Wochen präsentieren. Hier findet Ihr dann auch die Links zu den Auswertungen der einzelnen Studiengänge, sobald sie online sind:
Betriebswirtschaftslehre
Wirtschaftsinformatik
Maschinenbau