Studiengänge und Ausbildungen im Bereich MINT werden bundesweit durch viele Initiativen beworben und erfreuen sich auch bei den Schulabsolventen immer größerer Beliebtheit. Diese Entwicklung würde sich aber vermutlich noch deutlich verstärken, wenn Informatik schon in den Schulen als Pflichtfach installiert werden kann. Bislang gibt es an manchen Gymnasien bereits Informatik-Angebote, allerdings ist dieses Fach in den meisten Fällen optional und kann durch die Wahl einer anderen Naturwissenschaft noch umgangen werden. Das soll sich in Zukunft aber ändern. „Ähnlich wie schon heute Chemie und Biologie alternierend angeboten werden, ließe sich ein neues Gespann aus Physik und Informatik schmieden", schlägt zum Beispiel Stephan Pfisterer, Bereichsleiter Bildung und Personal beim Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM), vor.
 
Zwar gibt es viele Verbände, die sich eine Umstrukturierung des Lehrplans zu ihren Gunsten wünschen, allerdings sprechen viele gute Gründe für die Informatik. "Informatik ist mittlerweile ein Teil unserer Lebenswirklichkeit und zählt zur Allgemeinbildung. Nahezu niemand kommt im Alltag oder im Berufsleben ohne Medienkompetenz zurecht", fasst Pfisterer zusammen. Manche Bundesländer sind in Bezug auf diese Entwicklung ihrer Zeit bereits voraus. In Sachsen ist Informatik bereits landesweit Pflichtfach. In der Schweiz gibt es sogar bereits seit mehr als einem Jahr die Curriculums-Empfehlung, Fächer wie Informatik, Medienkompetenz und IT in den Lehrplan zu integrieren.
 
Natürlich brauch es zukünftig dann an den Schulen auch genug ausgebildete Lehrkräfte. Der Bedarf an Lehrern, die ein entsprechendes Studium absolviert haben, würde gewaltig wachsen. Zudem würde es an vielen Schulen letztlich auch an der fehlenden Ausstattung scheitern. In beiden Bereichen gilt es, in der nahen Zukunft den Ansprüchen gerecht zu werden. Denn je früher die Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt vorbereitet werden, desto besser können sie auch in ihr bestehen.