Landeszukunftsgesetz verändert Hochschulangebot
NRW will das Fächerangebot regional steuern können
Die Wissenschaftsministerin des Landes NRW Svenja Schulze (SPD) will mit Hilfe des Gesetzes die Fächervielfalt und das Angebot dualer Studiengänge landesweit regulieren können. So sollen die Studiengänge regional besser verteilt werden, sodass es nicht zu einer thematischen Ballung in bestimmten Gebieten kommt. Außerdem soll das Teilzeitstudium komplett überarbeitet werden. Es soll die gleichen Anforderungen wie ein Vollzeitstudium erfüllen, mit dem Unterschied, dass es in der doppelten Regelstudienzeit absolviert wird. Zur besseren Vereinbarung mit Familie und Beruf sollen die entsprechenden Lehrveranstaltungen abends und am Wochenende stattfinden.
Mit der Festlegung einer Frauenquote in den Führungsgremien der Hochschulen in NRW soll die Realität in den Hochschulen besser und gerechter abgebildet werden. Angesichts dessen, dass die Hälfte aller Studienabsolventen weiblich sind, sollte auch der Anteil junger Forscherinnen, Professorinnen und weiblicher Führungskräfte in Hochschulen höher sein, als der aktuelle Anteil von weniger als 20 Prozent in diesen Bereichen. Ein weiterer Aspekt des Gesetzes liegt auf den Rahmenbedingungen der Studiengänge und ihrer Struktur. So soll die Dichte der vermittelten Inhalte sowie der Prüfungen reduziert werden.
Die Opposition ist naturgemäß von dem Gesetz nicht begeistert. Vertreter von CDU und FDP sprechen von „Beerdigung der Hochschulfreiheit“ und kritisieren übermäßige Bürokratie und Regelungswut. Außerdem zeige das Gesetz ein erhebliches Misstrauen gegenüber den Hochschulen, kritisiert Stefan Berger, der Hochschulexperte der Union. Ein Interview mit Ministerin Schulze findet Ihr auf der Seite des Deutschlandfunks. Dort bezieht sie Stellung zu dieser Entscheidung und erklärt, wie die Änderungen umgesetzt werden sollen.
Tags: Studium, Universität, NRW, Studiengang, Nordrhein-Westfalen, Landeszukunftsgesetz, Angebot, Frauenquote, Führungsgremien, SPD, Ministerin, Svenja Schulze, CDU, FDP, Stefan Berger, Hochschulfreiheit
Autor: Dennis Prumbaum
Das könnte dich auch interessieren
„Dual Day“ an der Hochschule 21
25.01.12Studieninformationstag am 30. Januar in Buxtehude
Die renommierte Hochschule 21 in Buxtehude lädt am kommenden Montag, dem 30. Januar, zu einem Studieninformationstag ein. Sowohl generelle Fragen und Anliegen zum Thema duales Studium, als auch die Fachbereiche der Hochschule werden genau beleuchtet.
Immer schön sportlich bleiben
02.02.12Duale Studiengänge im Sportbereich werden vielseitiger
Im Land der 82 Millionen Bundestrainer ist gefühlt jeder Mensch sportbegeistert. Jährlich nehmen Tausende an diversen Managerspielen zu unterschiedlichsten Sportligen teil. Wer denkt, er könne die Geschicke eines Teams besser leiten, als die etablierten Köpfe des Sportmanagements, hat jetzt die Möglichkeit dazu.
Duale Studenten im Spitzensport
08.02.12Athleten wie Knobel und Piasecki zeigen wie es gehen kann
Leistungssport und (Aus-)Bildung sind nur sehr schwer unter einen Hut zu bekommen. Viele Spitzensportler fangen erst nach dem Karriereende damit an, sich um ihre Berufsausbildung zu kümmern. Die dualen Studenten Jan-Felix Knobel und Sandra Piasecki zeigen wie es gehen kann.
Duales Studium für Kenner und Feinschmecker
27.02.12Weinbau und Oenologie dual studieren
Wein ist eines der ältesten Kulturgüter der Menschheit. Und auch in Deutschland hat der Weinbau eine lange Tradition. Wer sich dieser Tradition verpflichtet fühlt oder einfach großes Interesse an dieser Tätigkeit hat, kann nun in Bingen oder Geisenheim Weinbau und Oenologie dual studieren.
Massenhafte Verrentung von Akademikern
29.02.12Studium soll für Gesellen und ältere Arbeitnehmer ohne Abi ermöglicht werden
Vielleicht werden schon in naher Zukunft die Zugangsberechtigungen für eine Universität oder FH stark herab gesetzt. Die „Expertenkommission Forschung und Innovation“ empfiehlt der Bundesregierung dringend, auch Gesellen und älteren Arbeitnehmern ohne Abitur ein Studium zu ermöglichen. Sonst sei der drohende Fachkräftemangel nicht zu bewältigen.
Kommentare