Landeszukunftsgesetz verändert Hochschulangebot

NRW will das Fächerangebot regional steuern können

Ab dem Wintersemester 2014/15 wird das Land Nordrhein-Westfalen wieder mehr Einfluss auf die Hochschullandschaft nehmen. Das rot-grüne Kabinett hat gestern den Entwurf eines „Landeszukunftsgesetzes“ verabschiedet. Demnach soll das Fächerangebot der Hochschulen regional gesteuert und damit die Selbstständigkeit der Hochschulen beschränkt werden. Andere Inhalte des Gesetzes sind die Frauenquote in Führungsgremien sowie das Teilzeitstudium.

 

Die Wissenschaftsministerin des Landes NRW Svenja Schulze (SPD) will mit Hilfe des Gesetzes die Fächervielfalt und das Angebot dualer Studiengänge landesweit regulieren können. So sollen die Studiengänge regional besser verteilt werden, sodass es nicht zu einer thematischen Ballung in bestimmten Gebieten kommt. Außerdem soll das Teilzeitstudium komplett überarbeitet werden. Es soll die gleichen Anforderungen wie ein Vollzeitstudium erfüllen, mit dem Unterschied, dass es in der doppelten Regelstudienzeit absolviert wird. Zur besseren Vereinbarung mit Familie und Beruf sollen die entsprechenden Lehrveranstaltungen abends und am Wochenende stattfinden.
 
Mit der Festlegung einer Frauenquote in den Führungsgremien der Hochschulen in NRW soll die Realität in den Hochschulen besser und gerechter abgebildet werden. Angesichts dessen, dass die Hälfte aller Studienabsolventen weiblich sind, sollte auch der Anteil junger Forscherinnen, Professorinnen und weiblicher Führungskräfte in Hochschulen höher sein, als der aktuelle Anteil von weniger als 20 Prozent in diesen Bereichen. Ein weiterer Aspekt des Gesetzes liegt auf den Rahmenbedingungen der Studiengänge und ihrer Struktur. So soll die Dichte der vermittelten Inhalte sowie der Prüfungen reduziert werden.
 
Die Opposition ist naturgemäß von dem Gesetz nicht begeistert. Vertreter von CDU und FDP sprechen von „Beerdigung der Hochschulfreiheit“ und kritisieren übermäßige Bürokratie und Regelungswut. Außerdem zeige das Gesetz ein erhebliches Misstrauen gegenüber den Hochschulen, kritisiert Stefan Berger, der Hochschulexperte der Union. Ein Interview mit Ministerin Schulze findet Ihr auf der Seite des Deutschlandfunks. Dort bezieht sie Stellung zu dieser Entscheidung und erklärt, wie die Änderungen umgesetzt werden sollen.
 


Tags: Studium, Universität, NRW, Studiengang, Nordrhein-Westfalen, Landeszukunftsgesetz, Angebot, Frauenquote, Führungsgremien, SPD, Ministerin, Svenja Schulze, CDU, FDP, Stefan Berger, Hochschulfreiheit
Quelle: http://www.derwesten.de/; Foto: Tim Reckmann / pixelio.de
Autor: Dennis Prumbaum

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