Duales Studium in der Schweiz
Praxisintegrierende Studiengänge auf Probe
Der Fachkräftemangel ist auch in der Schweiz zu spüren. Als eine von insgesamt drei Maßnahmen soll nun das duale Studium dabei helfen, diesem Problem entgegenzuwirken. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) in der Schweiz will in einer Pilotphase das praxisintegrierende Bachelor-Studium erproben. Dazu ist, wie in Deutschland auch, lediglich ein gültiger Arbeitsvertrag mit einem Kooperationsunternehmen nötig. So haben die Absolventen der schweizerischen Gymnasien die Möglichkeit, ohne das sonst obligatorische Praxisjahr an einer Fachhochschule zu studieren.
Trotz einiger Kritik von Seiten des Schweizerischen Gewerbeverbandes, soll die Projektphase nun im Jahr 2015 starten. „Wir sind skeptisch, aber nicht mehr a priori dagegen“, erklärt der Direktor des SGV, Hans-Ulrich Bigler. Er bezweifelt, dass Firmen bereit sind, Maturanten ohne Berufserfahrung einzustellen. Zudem befürchtet der SGV eine Abwertung des Studiums, weil zwei Jahre praxisbezogen sein werden und damit die Dauer des theoretischen Teils verkürzt werden muss. In der Vergangenheit hatte sich der Verband stets gegen die Einführung einer solchen Studienform ausgesprochen.
Alle Fachhochschulen sollen dennoch befristet innerhalb von drei Jahren die Möglichkeit erhalten, solche dualen Studiengänge anzubieten. Dies bezieht sich vorerst allerdings nur auf den MINT-Bereich, da hier ein akuter Fachkräftemangel herrscht. Das Studium soll dann insgesamt vier Jahre dauern, wobei sich die Studierenden mindestens die Hälfte der Zeit der Praxis widmen sollen.
Tags: Fachkräftemangel, duales studium, Fachhochschule, Kooperationsunternehmen, MINT, praxisintegrierend, Schweiz, Matura
Autor: Dennis Prumbaum
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